An KI kommt kein Unternehmen mehr vorbei? Tatsächlich konzentrieren sich zwei Drittel aller KI-Lösungen auf die sogenannten „glorreichen Sieben“. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Analyse der Integration von KI-Technologien in den DAX-40-Unternehmen von Prof. Dr. Julian Kawohl und Maximilian Otte von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin). Insgesamt bieten 32 der 40 Unternehmen bereits KI-Lösungen an, in Summe konnten 263 verschiedene identifiziert werden. Sie erstrecken sich über sieben von zehn definierten Lebensbereichen. Allerdings werden 63 Prozent aller Lösungen von lediglich sieben Unternehmen bereitgestellt, darunter BMW, Continental, Telekom und SAP.
Branchenanalyse offenbart große Unterschiede
Im Detail zeigt die Analyse, dass 81 Prozent der KI-Lösungen in den Bereichen Work und Mobility angesiedelt sind. Eine genaue Branchenanalyse offenbart große Unterschiede.
„Unsere Forschung zeigt, dass besonders die Mobilitätsbranche mit einer Integrationsrate von 57 Prozent die höchste Durchdringung von KI aufweist“, stellt Prof. Dr. Julian Kawohl, Inhaber der Professur für Strategisches Management an der HTW Berlin, fest. Die Branchen Chemie, Finanzen, Immobilien und Logistik weisen die geringste KI-Durchdringung auf.
Eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit
Laut der Studie werden 63 Prozent der KI-Lösungen als Enabler im B2B-Bereich angeboten. Demgegenüber fungieren 37 Prozent als Realizer und Orchestrator im B2C-Bereich. „Die starke Konzentration von KI-Anwendungen in bestimmten Sektoren deutet darauf hin, dass einige Bereiche schnell voranschreiten, während andere ihre KI-Integration beschleunigen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, stellt Kawohl fest.
Ganzheitlicher Ansatz empfohlen
Computer Vision (25 Prozent) und Prozessoptimierung (19 Prozent) sind die am häufigsten genutzten KI-Arten. Allerdings sind diese nicht gleichmäßig auf alle Branchen verteilt. Es zeigt sich eine Überrepräsentation spezifischer KI-Anwendungen wie Computer Vision in der Automobilbranche und intelligente Diagnoseverfahren im Gesundheitswesen.
„Bemerkenswert ist die Konzentration von KI-Lösungen auf wenige Unternehmen“, so Prof. Dr. Julian Kawohl. Die Studienautoren empfehlen den Unternehmen, einen ganzheitlichen Ansatz für KI-Strategien zu verfolgen, der branchenspezifische Anforderungen und bereichsübergreifende Synergien berücksichtigt.
Weitere Informationen:
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
www.htw-berlin.de
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Unser Titelbild entstand unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz.