Es ist vollbracht: Eine „woke“ Cancel Culture sorgt nun auch hierzulande für das Unterbinden freier und offener Diskurse, weil erste Universitätsleitungen aus Angst vor gewaltbereiten Andersdenkenden einknicken. Man könnte das, was sich vor wenigen Tagen an der Humboldt-Universität zu Berlin rund um einen abgesagten Vortrag zu Fragen des biologischen Geschlechts abgespielt hat, als Provinzposse abtun. Wenn sich hierin nicht die weltweit zunehmend beobachtbaren Versuche widerspiegelten, Wissenschaft und Lehre unter Kontrolle zu bringen.
Es ist das immer gleiche Muster. Totalitarismus beginnt damit, dass sich eine kleine Gruppe von Menschen im Alleinbesitz der Wahrheit wähnt. Wohin das in letzter Konsequenz führt, zeigt unsere Geschichte. Alternativ lässt sich am Beispiel Russland die Toxizität von Meinungsmonopolen studieren. Intellektuelle haben dort aktuell zwei Möglichkeiten. Entweder sie unterwerfen sich unter einen gewissen „lupenreinen Demokraten“ oder sie weigern sich. Mit Folgen, die man sich nicht ausmalen möchte.
Trendwende gefordert
Zu einem Thema, das indirekt ebenfalls mit Russland zu tun hat: Der „Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen“ genannte Koalitionsvertrag für das bevölkerungsreichste Bundesland steht. Er setzt auf einen deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien, wozu eine schrittweise Solarpflicht beitragen soll. Dass das – jenseits von Fragen der künftigen Versorgungssicherheit – zum Erreichen der UN-Klimaziele unerlässlich ist, steht außer Frage. Hiermit allein ist es jedoch nicht getan. Um eine wirkliche Trendwende im Sinne der Begrenzung der Erderwärmung zu schaffen, wie sie im jüngsten Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC gefordert wird, werden zusätzliche Lösungen benötigt, mit deren Hilfe sich bereits emittierte oder in industriellen Prozessen entstehende Treibhausgase einfangen lassen.
Mit unserem neuen Seminar „Klimaneutralität durch CCUS und Carbon Dioxide Removal“ geben wir einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid, die gegenwärtige Marktsituation und die politischen Rahmenbedingungen. Der Besuch empfiehlt sich für Fachleute und Führungskräfte aus dem betriebswirtschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Umfeld sowie für alle, die beruflich regelmäßig mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen zu tun haben.
Herzlichst
Michael Graef
Chefredakteur des HDT-Journals