Interview: Alles digital, oder was? Die neue Event-Normalität im HDT und HDT Congress Center

Inmitten der Pandemie-bedingten Krise entschied man sich 2020 beim HDT, mit der Gründung eines digitalen Campus vor die Entwicklung zu kommen, statt zum Getriebenen zu werden. Zwei Jahre danach ist es Zeit für eine Zwischenbilanz. Über die gewonnenen Erfahrungen und die neue Event-Normalität sprachen wir mit jemandem, der maßgeblich an der Digitalisierungsinitiative beteiligt war: Fabian Borgböhmer, unter anderem Leiter des HDT Congress Center. Das HDT-eigene Kongresszentrum nutzt die für Firmenevents, Messen und Meetings prädestinierte Ausstattung des HDT-Gebäudes und bietet ein perfektes, stark nachgefragtes Umfeld für externe Veranstaltungen.

Zentrum des schnellen interdisziplinären Austausches

Früherer Sitz der Essener Börse, weithin sichtbare Landmarke am Eingang zur Innenstadt und eines der architektonischen Wahrzeichen der Ruhrmetropole – das Haus der Technik ist vieles. Vor allem aber ist das Stammhaus von Deutschlands ältestem technischen Weiterbildungsinstitut ein bedeutendes Zentrum des schnellen interdisziplinären Austausches von Wissen und Erfahrungen zum Nutzen von Wirtschaft und Gesellschaft. Die sich hierin ausdrückende wegweisende Leitidee, die vor knapp hundert Jahren zur Gründung des HDT führte, ist heute lebendiger denn je. Als Kontrast zum historischen Äußeren des denkmalgeschützten HDT-Gebäudes wartet das großzügige Innere mit modernster Event- und Präsentationstechnik auf. Einschließlich eines Streaming-Studios für perfekt produzierte Online-Vorträge. Sie sind Teil des vor zwei Jahren eröffneten digitalen Campus.

Die Krise erfolgreich als Chance genutzt

Als der Lockdown Präsenzveranstaltungen für die gesamte Weiterbildungsbranche praktisch über Nacht unmöglich machte, entschied man beim HDT, die Krise als Chance zu nutzen und mittels einer Digitalisierungsinitiative die Weichen für die Zukunft neu zu stellen. Die damit verbundene Erwartung war, dass die während der Pandemie millionenfach zu entdeckenden Vorteile des Online Conferencing – insbesondere Kosten- und Zeitersparnis – auch danach entscheidende Faktoren bleiben würden.

Mittlerweile haben sich die Annahmen aus 2020 bewahrheitet und das HDT ist zum Impulsgeber für die gesamte digitale Weiterbildung des Landes geworden. Was das bezogen auf einzelne Veranstaltungen konkret bedeutet und wie Teilnehmende hiervon profitieren, diskutierten wir mit Fabian Borgböhmer, der unter anderem als Leiter des HDT Congress Center maßgeblich am Aufbau des digitalen Campus beteiligt war.

HDT-Journal im Gespräch mit Fabian Borgböhmer

HDT-Journal: Herr Borgböhmer, es wäre hochgradig zynisch zu sagen, dass die Pandemie für die Digitalisierungsstrategie des HDT ein Segen war. Zumindest jedoch wird man feststellen dürfen, dass die enorme Beschleunigung der Transformation – so anstrengend sie für alle Beteiligten war – sich mittlerweile auszahlt. Wie ist Ihr Zwischenfazit nach zwei Jahren Erfahrung mit dem digitalen Campus? Lassen sich die neuen Möglichkeiten überhaupt noch wegdenken?   

Fabian Borgböhmer: In meinen Augen ist das digitale Angebot nicht mehr wegzudenken. Wir bieten unseren Teilnehmenden bei vielen Veranstaltungen größtmögliche zeitliche und räumliche Flexibilität, zum Beispiel spontan entscheiden zu können, vor Ort oder virtuell an einer Veranstaltung teilzunehmen. Darüber hinaus tragen hybride Veranstaltungen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Weiterbildungs- und Eventbranche zu verringern. 

HDT-Empfehlung:
HDT Congress Center

HDT-Journal: Was ist bei Events heute anders als noch vor zwei oder drei Jahren? Oder anders gefragt: Wie zahlt der zunehmend hybride Charakter auf den Erfolg von Veranstaltungen ein und wo sehen Sie noch Herausforderungen? 

Fabian Borgböhmer: Mit hybriden Events vergrößern wir unsere Reichweite auf ein Maximum. Sowohl unsere Teilnehmenden als auch Speaker können wir aus der ganzen Welt zuschalten und neben dem Live-Programm auch aufgezeichnete Events zur Verfügung stellen. Außerdem bietet unser digitaler Campus die Möglichkeit, dass sich Teilnehmende vernetzen und sich somit optimal auf die bevorstehende Veranstaltung vorbereiten können. 

Als Herausforderung sehe ich aktuell den weiteren schnellen Ausbau der digitalen Infrastruktur und den hohen Fachkräftemangel in Deutschland.

HDT-Journal: Mit dem HDT-eigenen Streaming-Studio adressieren Sie neuerdings sehr gezielt das Thema „Screen-Fatigue“, das bei langen Online-Veranstaltungen zum Tragen kommt. Wie kann die neue Technik hier Abhilfe leisten? 

Fabian Borgböhmer: Es stimmt, dass lange Vorträge, die aus nur einer Kameraperspektive – die der Webcam – gefilmt werden, bezogen auf die Konzentration des Publikums zum Problem werden können. Mit unserem Streaming-Studio wirken wir dem gezielt entgegen. Mithilfe modernster Kamera- und Mikrofontechnik, Bildregie mit Videomischer und professioneller Beleuchtung können Referierende ganz anders inszeniert werden. Auch lassen wir sie durch Greenscreen-Technik regelrecht mit ihren Präsentationen verschmelzen. Das führt zu sehr viel lebendigeren Eindrücken. Die vielen positiven Feedbacks der Teilnehmenden zeigen, dass die Rechnung aufgeht.  

Umgekehrt wissen auch die Vortragenden zu schätzen, dass sie sich und ihre Inhalte bei uns sehr viel professioneller und wirkungsvoller präsentieren können, als das bei einer gewöhnlichen Videokonferenz möglich wäre. Übrigens profitieren hiervon sowohl extern bei uns im Kongresszentrum durchgeführte Veranstaltungen als auch die HDT-eigenen Seminare und Tagungen.

HDT-Journal: Welche Rolle spielt für die Qualität von Veranstaltungen überhaupt die Tatsache, dass das HDT hier zweigleisig fährt – als Weiterbilder und Event-Dienstleister für Dritte? 

Fabian Borgböhmer: Das ist tatsächlich ein wichtiger Punkt. Das über Jahrzehnte durch Tausende von erfolgreichen eigenen Tagungen und Seminaren gewonnene Know-how kommt denjenigen, die unseren Service als Kongresszentrum in Anspruch nehmen möchten, sehr zugute. Hervorragendes Event-Management ist traditionell gelebter und ständig weiterentwickelter Teil unserer DNA. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um Online-Events, hybride oder Präsenzveranstaltungen handelt.

HDT-Journal: Stillstand ist Rückschritt, heißt es. Im HDT als einem Motor und Beschleuniger von Innovation weiß man das nur zu gut. Welche Ausbaustufen bezüglich der technischen Infrastruktur und der Services des HDT beziehungsweise des HDT Congress Centers gibt es, über die Sie vielleicht schon sprechen können?

Fabian Borgböhmer: Neben der Weiterentwicklung unseres digitalen Campus gibt es auch im physischen Campus, also vor Ort im Haus der Technik, eine Reihe technischer Neuerungen. Wir haben für Hybrid-Veranstaltungen einen Raum mit modernster Ausstattung geschaffen. Neben einem perfekt abgestimmten Audiosystem und 4K-Videotechnik mit Autotracking-Funktion gibt es interaktive Touchdisplays. Obendrein haben wir mit dem bereits erwähnten Streaming-Studio die Möglichkeit, verschiedene Szenen für Live-Events oder Aufzeichnungen zu schaffen. Mit all diesen Neuerungen präsentiert das Haus der Technik die eigene Innovationsfähigkeit und positioniert sich als zukunftsorientierter Partner und Arbeitgeber.

HDT-Journal: Herr Borgböhmer, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen viel Erfolg für den weiteren Ausbau des Kongresszentrums.

Die Fragen stellte Michael Graef

Weitere Informationen:
HDT Congress Center
www.hdt-cc.de

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