Es ist wie so oft im Leben: läuft alles glatt, bekommt die Öffentlichkeit nichts oder nur wenig mit vom Vorhandensein bestimmter Industriebereiche oder Branchen – egal wie wichtig sie sein mögen. Das gilt auch für das Tailings-Management, das sich mit den Rückständen befasst, die im Bergbau anfallen. Erst diverse Großschadensereignisse der letzten Zeit lenkten den Blick der Öffentlichkeit auf die Frage, wie sicher Abbaustätten allgemein sind – und Abraumhalden oder Absetzbecken im Besonderen.
Steigende Risiken für das Tailings-Management durch Extremwetterereignisse
Große Wellen schlug 2019 beispielsweise der verheerende Dammbruch im brasilianischen Brumadinho, dem 300 Menschen zum Opfer fielen. Unabhängig von der Ursachenforschung oder dem Einhalten der geltenden Sicherheitsbestimmungen kommt auf die Branche eine weitere große Herausforderung zu. Der Klimawandel kann die Umweltgefahren des Bergbaus verstärken. Die zunehmende Häufigkeit von Extremwettereignissen gefährdet außerdem die gesamte Infrastruktur, was Folgen für die Rohstoffversorgung haben kann. Zu diesem Schluss kam zuletzt eine im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführte Studie.
Die Untersuchung von Bergwerksstandorten in unterschiedlichen Klimaregionen zeigt: Neben Überflutungen in Folge starker Regenfälle, welche dazu führen können, dass Schadstoffe in die Umwelt gelangen, werden auch anhaltende Dürreperioden zum Problem. Schließlich ist die ausreichende Versorgung mit Wasser – unter anderem zur Entstaubung von Förderanlagen – eine wichtige Voraussetzung. Daneben verschärft der Klimawandel die Problematik der Nutzungskonkurrenz mit der Landwirtschaft.
Gurtförderer und deren Elemente
Auch bei der jährlichen HDT-Fachtagung „Gurtförderer und deren Elemente“ werden die weltweiten Schadensfälle der letzten Zeit ein großes Thema im Zusammenhang mit dem Tailings-Management sein. Traditionell dient das in diesem Jahr vom 11. bis 12. März in Essen stattfindende Forum dem Austausch von Erfahrungen und der Diskussion der neuesten Entwicklungen bei Stetigförderern und deren Komponenten und Antriebskonzepten für Bergbau und Schüttgutindustrie.
Gerade mit Blick auf wachsende Umweltauflagen und die Frage des Wasserbedarfs dürften die beiden geplanten Vortragsthemen Benebelungssysteme und Pipe Conveyor auf besonders großes Interesse stoßen. Ein weiterer mit Spannung erwarteter Vortrag behandelt das Thema Smart Monitoring in der Praxis, welches – nicht nur in dieser Branche – Hoffnungen für mehr Sicherheit weckt.
Das vollständige Programm zur 16. Tagung Gurtförderer und deren Elemente sowie Informationen zur geplanten Exkursion in das Trainingsbergwerk Recklinghausen finden Interessierte unter https://www.hdt.de/W-H090-03-241-0