Zahnradbahnen (auch als Zahnbahnen oder Zahnstangenbahnen bekannt), sind Eisenbahnsysteme, die in der Lage sind, Gefälle zu überwinden, die für herkömmliche Adhäsions- oder Reibungsbahnen zu steil wären, da deren Antrieb alleine über die Haftreibung der Räder erfolgt.
Die Geschichte der Zahnradbahnen beginnt mit John Blenkinsop, einem englischen Bergingenieur, dem 1811 das erste Patent für ein Zahnradbahnsystem zugesprochen wird. Blenkinsop war zuvor auf der Suche nach einer Lösung gewesen, den damaligen Dampflokomotiven mehr Traktion auf steilen Strecken zu verleihen.
Bitte nicht durchdrehen
Um das Problem zu lösen, entwickelte Blenkinsop ein System, bei dem die Lokomotive mit einem zusätzlichen Zahnrad ausgestattet wird, welches in eine Zahnstange an der Schiene greift. Hierdurch wurde seinerzeit erstmals das Befahren steiler Abschnitte ohne Durchdrehen der Räder möglich.
Die erste nach Blenkinsops System ausgerüstete Bahn diente dem Transport von Kohle. Sie verband ab dem 12. August 1812 eine Kohlenzeche in Middleton mit der Stadt Leeds, England.
Nächste Station: Eroberung der Alpen
Obwohl Blenkinsops erste Zahnradbahn einige Jahre in Betrieb war, setzte sich das System hier langfristig nicht durch, da die Entwicklung leistungsfähigerer Lokomotiven und eine bessere Streckenführung das Traktionsproblem löste.
Anders war die Situation beispielsweise in Teilen der Alpen. Hier kommt Blenkinsops Erfindung bis heute zur Erschließung von schwer zugänglichen Gebieten zum Einsatz. Bekannte Zahnradbahnen wie die Jungfraubahn in der Schweiz nutzen heute moderne Varianten der Technologie, um teilweise atemberaubende Anstiege zu bewältigen. Triebfeder war hierfür der alpine Tourismus, der im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in Gang kam.
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