Jenseits von politischen Absichtserklärungen war bei grünem Wasserstoff, der im Hinblick auf Klimaziele beispielsweise für die Stahlerzeugung dringend benötigt wird, bislang jede Menge Luft nach oben. Mit „Deutschlands erster Wasserstoff-Durchbruch“ kommentierte die Wirtschaftswoche nun vor wenigen Tagen, was sich jüngst aufseiten des Bundeswirtschaftsministeriums getan hat [1].
Erstes wichtiges Preissignal für den Wasserstoffmarkt
Konkret geht es um eine mit dem Unternehmen Fertiglobe aus den Vereinigten Arabischen Emiraten getroffene Liefervereinbarung. Von 2027 an soll in Ägypten mithilfe von erneuerbarer Energie Ammoniak als leichter zu transportierendes Ausgangsprodukt für grünen Wasserstoff hergestellt werden. Während die vereinbarten Mengen überschaubar sind, sendet das Projekt doch zumindest ein erstes wichtiges Preissignal für den Wasserstoffmarkt. Die Rede ist von unter viereinhalb Euro pro Kilogramm, was in einem Bereich läge, der allgemein als konkurrenzfähig gilt [2].
Bleibt abzuwarten, ob die Maßnahme die vom Bundeswirtschaftsminister erhoffte Wirkung im Sinne der Transformation des Industriestandortes zeitigen wird.
Neues aus der Energiehauptstadt
Was das Bewusstsein für die Zeichen der Zeit betrifft, ist man derweil am Standort Essen schon sehr weit. In der auch als „europäische Energiehauptstadt“ bezeichneten Ruhrmetropole wurde 2021 der erste Wasserstoff-Innovations-Hub Europas ins Leben gerufen.
Das HDT setzt sich ebenfalls intensiv dafür ein, der Entwicklung zum Durchbruch zu verhelfen, indem es flankierend das gefragte und dringend notwendige Know-how vermittelt. Hierbei stehen neben allgemeinen technischen Fragen nicht zuletzt die Themen Anlagen- und Transportsicherheit im Vordergrund. Insbesondere die neu konzipierte Tagung „Herausforderungen bei LNG und H2 – Ausblick und Chancen“, wird hier Aufklärungsarbeit leisten und unter anderem Praxisbeispiele aus führenden Industrieunternehmen präsentieren.
Antriebsfeder Wasserstoff
Grüner Wasserstoff hat das Potenzial, in der Industrie zum klimaneutralen Gamechanger zu werden. Wortwörtlich in Bewegung setzen kann der Energieträger natürlich gleichermaßen Fahrzeuge. Im Zusammenhang mit der Mobilitätswende ist Wasserstoff daher genauso wenig zu unterschätzen. Und auch dieses Thema hat man beim HDT sozusagen auf dem Schirm – und bietet gleich mehrere Weiterbildungsveranstaltungen an.
Im neuen Seminar „Wasserstoffverbrennungsmotor – Grundlagen, Potential und Herausforderungen“ lernen Teilnehmende die Komponenten und Funktionen eines H2-Verbrennungsmotors, Betriebsstrategien und Herausforderungen im Detail kennen. Zudem steht eine mit Blick auf Nachhaltigkeit unerlässliche Lifecycle-Analyse auf dem Programm.
Neu ist auch das HDT-Seminar „Wasserstoff-Infrastruktur – Besondere Anforderungen bei der Mobilität“, in dessen Rahmen Teilnehmende Einblicke in die Möglichkeiten einer Infrastruktur für unterschiedliche Verkehrsträger und Anwendungsbereiche erhalten. Neben Wasserstoff-Grundlagen werden Fragestellungen der Randbedingungen auf technischer und genehmigungsrechtlicher Seite sowie Umsetzungsvarianten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen beleuchtet.
Quellen:
[1] https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/auktion-von-h2-global-deutschlands-erster-wasserstoff-durchbruch/29895092.html
[2] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2024/07/20240711-h2global.html
Bildhinweis:
Unser Titelbild entstand unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz.