Angesichts des Siegeszuges künstlicher Intelligenz stellt sich die Frage, wie am besten gelernt wird, ganz neu. Für ein Weiterbildungsinstitut muss das von größtem Interesse sein. Besonders für eines wie das HDT, das sich rühmen darf, die technische Weiterbildung erfunden zu haben.
Viel wird zu dem Thema inzwischen geforscht, so zum Beispiel an der Universität Bielefeld. Die hier von Barbara Hammer geleitete Arbeitsgruppe Maschinelles Lernen befasst sich mit den Unterschieden zwischen dem menschlichen und maschinellen Lernen – und entdeckt dabei Implikationen für die künftige Mensch-KI-Zusammenarbeit.
Teil des weiten, sich eröffnenden Feldes ist ebenso die Frage, wie Seminare und Tagungen künftig aussehen sollen, wenn sich die bloßen Inhalte theoretisch jederzeit pfeilschnell und praktisch kostenlos bei KI-Diensten wie ChatGPT oder Perplexity AI abrufen lassen. Getreu der Devise, dass die beste Zukunftsprognose darin besteht, die Zukunft zu gestalten, setzt sich das HDT hiermit und mit allen angrenzenden Aspekten sehr intensiv auseinander – und arbeitet an neuen Konzepten.
Niemals auf Lorbeeren ausruhen
„Seit bald 100 Jahren trainiert das HDT Menschen für den individuellen und kollektiven Erfolg und vernetzt sie für den schnellen Austausch von Wissen und neuen Ideen – ganz so wie es HDT-Gründer Heinrich Reisner seinerzeit vorschwebte“, erklärt Michael Graef, der mit der Unternehmenskommunikation betraut ist und zudem das traditionsreiche HDT-Journal leitet. „Dass man sich bedingt durch den technologischen Wandel noch nie auf Lorbeeren ausruhen konnte, prädestiniert das HDT geradezu dafür, auch die gegenwärtige Revolution im Sinne unseres Teilnehmerkreises nutzbringend zu begleiten“, so Graef weiter.
Trotzdem KI-Anwendungen schon jetzt kaum einen Wirtschafts- und Lebensbereich aussparen, handelt es sich offensichtlich nur um einen Vorgeschmack. Vielfach werden Jobs obsolet, gleichzeitig ergeben sich großartige neue Chancen. Im HDT nimmt man all das sehr genau wahr, was nicht zuletzt am gesellschaftspolitischen Auftrag liegt, der sich aus der Gemeinnützigkeit ergibt.
Maß aller Dinge
Was die volkswirtschaftliche Dimension betrifft, ist bereits heute – insbesondere in den USA – zu beobachten, wie sich jahrzehntealte Strukturen fast über Nacht ändern und Produktivität dank KI in beispielloser Weise zunimmt. Es wird einerseits darauf ankommen, Menschen auf neue Aufgaben und veränderte Rollen vorzubereiten. Andererseits muss an der Schwelle zu einer Epoche, in der die kognitiven Fähigkeiten von Maschinen unsere eigenen zu übersteigen beginnen, der Mensch dennoch das Maß aller Dinge bleiben – und an der Wertschöpfung von morgen partizipieren.
Bildhinweis:
Unser Titelbild entstand unter Zuhilfenahme von künstlicher Intelligenz.