Gute Nachrichten sind derzeit eher Mangelware. Wie sich am Beispiel China zeigt, ist die Pandemie noch nicht ganz überwunden. Aus der Ukraine erreichen uns währenddessen ständig neue Hiobsbotschaften. Und als wäre das nicht genug, wird uns zeitgleich vor Augen geführt, wie schnell die Erderwärmung voranschreitet. An Krisen herrscht also wahrhaft kein Mangel. Doch wie sieht es mit Lösungen aus?
Wenigstens aus der Batteriewelt kommen jetzt positive Signale. Vom 28. bis 30. März 2022 traf diese sich einmal mehr in Münster. Zunächst beim Batterietag NRW unter der Schirmherrschaft von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und tags darauf bei der internationalen Fachkonferenz Advanced Battery Power – Kraftwerk Batterie. Von den beiden großen Batterie-Veranstaltungs-Highlights, die von Fachleuten aus Wissenschaft und Forschung ebenso wie vom Fachpublikum wieder mit Spannung erwartet wurden, konnte das Publikum gleich eine ganze Reihe von ermutigenden Botschaften mit nach Hause nehmen. Nachfolgend fassen wir einige der wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Batterien werden laufend besser, sicherer und leistungsfähiger
Nach wie vor überwiegt bei der Berichterstattung über Elektrofahrzeuge der Aspekt der Reichweite. Zum Vergleich: Bei konventionellen Verbrennern ist die Reichweite selbst im Rahmen von Autotests stets kaum mehr als eine Randnotiz wert. Das wird früher oder später bei Elektroautos ähnlich sein. Auch wenn es noch einige Zeit dauert – die Batterien werden zunehmend leistungsfähiger und zugleich sicherer. Trotzdem sich Rettungskräfte bei E-Autos auf eine andere Gemengelage einstellen müssen, ist die generelle Angst vor Batterien, die in der Vergangenheit teils durch dramatisch bebilderte Artikel in den Medien geschürt wurde, unbegründet.
Batterien und Elektroautos verlieren ihren Umweltmakel
Immer größere Anstrengungen werden unternommen, um im Hinblick auf die Umwelt und die sozialen Bedingungen kritische Materialen zu substituieren. Die Mobilität von morgen muss und kann auf saubere Weise dargestellt werden. In den kommenden Jahren werden zahlreiche Verbesserungen beim Materialieneinsatz in der Praxis wirksam, die sich gegenwärtig in der Erprobung befinden. Zwischenzeitlich können bestimmte Materialen knapp werden, wenn sich das Hochlaufen der Elektromobilität in dem jetzigen Tempo weltweit fortsetzt. Langfristig wird unter anderem das Recycling für Entlastung sorgen.
Fazit
Die heute eingesetzten Batterien, das darf mit einer gewissen Zufriedenheit bilanziert werden, sind bereits viel besser als erwartet. Dennoch hat niemand in der Branche die Absicht, sich auf Lorbeeren auszuruhen. Es ist im Gegenteil absolut realistisch, von den künftigen Generationen von Batterien hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit Großes zu erwarten. Einen interessanten Vorgeschmack lieferte die aus Batterietag NRW, Advanced Battery Power und zahlreichen Vorseminaren bestehende Batterietagung, die von Deutschlands ältestem technischen Weiterbildungsinstitut in Zusammenarbeit mit einem Netzwerk starker Partner organisiert und durchgeführt wurde.
Für die Umwelt ist es natürlich am besten, kein Auto zu fahren. Am zweitbesten ist ein E-Auto, das zu 100 Prozent mit regenerativem Strom versorgt wird. Elektrofahrzeuge müssen aber außerdem ans Netz. Das löst viele Probleme in der Zukunft und ist volkswirtschaftlich absolut sinnvoll. Dieses spezielle Fazit bezieht sich insbesondere auf die Tagung „Vehicle-to-Grid, Vehicle-to-Home und Smart Charging“, die ebenfalls begleitend vom 29. bis 30. März 2022 in Münster stattfand.