Editorial: Fortschritt, mal mit und mal ohne Verstand

Den in den USA der späten 1970er-Jahre populär gewordenen Spruch „If it ain't broke, don't fix it“ kennen auch hierzulande viele. Frei übersetzt erinnert er daran, ab und zu einfach die Füße still zu halten. Diesseits des Atlantiks nicht immer leicht – Sie wissen schon: die deutsche Gründlichkeit … 

Ein Prozess, der dieser Tage in Potsdam beginnt, wirft allerdings ein Schlaglicht auf ein US-Unternehmen. Genauer: eines aus der Automobilbranche. Trauriger Anlass ist der Tod von zwei jungen Menschen. Retter konnten die schwer Verletzten nicht aus ihrem verunfallten Fahrzeug befreien, weil sich die hinteren Türen nicht öffnen ließen. Wo Archimedes bekanntermaßen einst ein fixer Punkt fehlte, um die gesamte Welt aus den Angeln zu heben, war es hier ein banaler Türgriff. Die elektrisch betriebenen Exemplare des populären E-Auto-Modells wollten sich offenbar partout nicht mehr aus ihrer Versenkung herausbewegen.

Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht

Das tragische Ereignis ist anscheinend kein Einzelfall. In Kalifornien läuft bereits eine Sammelklage. Das zeigt die ganze Fragwürdigkeit des zunehmend beobachtbaren Phänomens, Dinge, die im Prinzip längst zu Ende entwickelt sind, dem Styling-Diktat folgend neu zu konzipieren (vulgo verschlimmbessern). Dabei gäbe es genügend neue Betätigungsfelder.

Fortschritt, das ist unsere Philosophie seit bald 100 Jahren, muss stets den Menschen dienen. Nicht umgekehrt.

In den kommenden Monaten erwarten Sie erneut viele Seminare und Tagungen, die diesem Prinzip gemäß sich bietende Möglichkeiten und Chancen aufzeigen. 

Ob beispielsweise bei unserer traditionellen Gurtförderer-Tagung, der internationalen Tagung „Advanced Battery Power“, unserem Expertennetzwerk für Verantwortliche im Elektrobereich oder im Rahmen unserer beliebten HDT-Sommerakademie: Praxisnah versorgen wir Sie allenthalben mit dem passenden Know-how, das Sie bei Ihren persönlichen Fragestellungen weiterbringt. 

Wir freuen uns auf Sie!

Herzlichst
Michael Graef

Chefredakteur des HDT-Journals

Tags: Editorial
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