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Seminar

Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) & Differenzstromüberwachung (RCM)

Funktionsweise, Typen, Auswahl und Anwendungsgebiete von RCDs & RCMs

Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) & Differenzstromüberwachung (RCM)
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Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) & Differenzstromüberwachung (RCM)

Know-how zur Auswahl einer geeigneten Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) anhand der technologischen und normativen Anforderungen. Die Anforderungen aus den Normen werden ausführlich behandelt und es werden Kriterien für die Auswahl der verschiedenen RCD-Typen (AC, A, F, B, B+) für den Bereich der Differenzstromüberwachung (RCM) gegeben.

Live-Demo am Nachmittag: Mess- und Prüftechnik

Nach der Mittagspause haben Sie die Möglichkeit, modernste Mess- und Prüftechnik live zu erleben.
Ein Fachmann wird vor Ort sein, um Ihnen entsprechende Messgeräte im praktischen Einsatz vorzuführen und Ihre Fragen fachkundig zu beantworten.

Nutzen Sie diese Gelegenheit, um aktuelle Technologien kennenzulernen und direkt mit einem Experten ins Gespräch zu kommen.

Zum Thema

Moderne leistungselektronische Komponenten stellen neue Anforderungen an den Fehlerstromschutz. Durch den Einsatz von z. B. frequenzgeregelten Antrieben in der Antriebs- und Steuerungstechnik treten Differenzströme nicht nur im Bereich der Netzfrequenz (50 Hz) auf, sondern reichen von DC bis hin zu mehreren hundert Kilohertz. Ein ähnliches Verhalten zeigt sich ebenso bei vielen weiteren elektronischen Verbrauchern im Alltag. Ob im Bereich der PV-Anlagen, Baustromanlagen, Haushaltsgeräte oder moderne Heizungsanlagen. Eine richtige Auswahl der Fehlerstromschutzeinrichtung entsprechend des Verbrauchers und möglichen Fehlerströmen ist zur Erreichung des Schutzzieles (Abschaltung) unabdingbar. Dazu ist der sichere Umgang mit den relevanten Normen als Grundvoraussetzung zur Auswahl und Einsatz der richtigen Fehlerstromschutzeinrichtung besonders wichtig.

Im Bereich der Hochverfügbarkeit und zur Reduzierung des Prüfaufwandes bei wiederkehrenden Isolationsprüfungen bietet sich auch häufig eine Alternative zur konventionellen Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) in Form einer permanenten Differenzstromüberwachung (RCM) an.

Das Seminar ist mit seinen Inhalten eine Einführung in die Thematik und trägt dazu bei, vorhandenes Wissen unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungstendenzen aufzufrischen.

Zielsetzung

Sie sind in der Lage, für einen elektrischen Verbraucher anhand technologischer und normativer Anforderungen eine entsprechende Fehlerstromschutzeinrichtung (RCD) auszuwählen. Sie erhalten einen umfassenden Überblick über normative Anforderungen und über den aktuellen Stand der Technik von den unterschiedlichen RCD-Typen (AC, A, F, B, B+) und den Bereich der Differenzstromüberwachung (RCM).

Teilnehmerkreis

Elektroinstallateure, Elektrotechniker, Elektroingenieure, Planer, VEFKs, EFKs, Errichter von elektrischen Anlagen, Betreiber von elektrischen Anlagen

Programm

Seminar, 10:00 bis 16:30 Uhr

  • Eintreffen & Begrüßung der Teilnehmer

    Mario Sembritzki


  • Funktionsweise und Typen von Fehlerstromschutzeinrichtungen
    • Aufgabe & Funktionsprinzip von RCDs
    • § RCD Typ AC, A, F, B, B+
    • Selektivität und Kurzzeitverzögerung (gewitterfest)

  • Schutzziel & Schutzgrad von RCDs
    • Zusätzlicher Schutz (Personenschutz)
    • Brandschutz
    • Anlagenschutz

  • Bauarten und Bauformen von RCDs
    • RCCBs
    • RCBOs (FI/LS Kombinationen)
    • CBRs (Leistungsschalter mit FI-Schutz)
    • MRCDs

  • RCDs und betriebsbedingte Ableitströme
    • Einsatz von allstromsensitiven RCDs
    • Vermeiden von Fehlauslösungen
    • Differenzstromanalyse

  • Einsatzgebiete von RCDs
    • VDE 0100-410 Schutz gegen elektrischen Schlag, Personenschutz
    • VDE 0100-420 Schutz gegen thermische Auswirkungen
    • VDE 0100-551 Niederspannungserzeugungseinrichtungen
    • VDE 0100-559 Leuchten und Beleuchtungsanlagen
    • VDE 0100-701 Räume mit Badewanne oder Dusche
    • VDE 0100-704 Baustellen
    • VDE 0100-705 Elektrische Anlagen in landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Betriebsstätten
    • VDE 0100-711 Ausstellungen, Shows, Stände
    • VDE 0100-712 Photovoltaik Stromversorgungssysteme
    • VDE 0100-714 Beleuchtungsanlagen im Freien
    • VDE 0100-717 Anlagen auf Fahrzeugen, transportable Einheiten
    • VDE 0100-722 Stromversorgung von Elektrofahrzeugen, Elektromobilität
    • VDE 0100-723 Unterrichtsräume mit Experimentiereinrichtungen
    • VDE 0100-753 Heizleitungen, Heizsysteme
    • DGUV Information 203-006
    • DGUV Information 203-032
    • VdS 3501 RCD/FI-Schutzschalter und Frequenzumrichter
    • VdS 2033 feuergefährdete Betriebsstätten
    • VdS 2067 Anlagen in der Landwirtschaft

  • Prüfen von RCDs
    • Unterschiedliche Prüfverfahren
    • Unterschiedliche Prüfströme
    • Auslösegrenzwerte von RCDs
    • Erdungswiderstände


Weitere Informationen entnehmen Sie dem Flyer-Download oder besuchen Sie uns im Digitalen Campus


Interview mit Seminarleiter Mario Sembritzki


Wie würden Sie die Bedeutung von Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) in elektrischen Installationen beschreiben? Welche Rolle spielen sie bei der Gewährleistung der Sicherheit?

Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) sind essenziell für die elektrische Sicherheit. Sowohl der Personen- als auch der Brand- und Anlagenschutz kann mit der passenden Fehlerstromschutzeinrichtung, z.B. einem Fehlerstromschutzschalter (RCCB, FI-Schalter), erreicht werden. Heutzutage ist mindestens eine RCD in nahezu jeder elektrischen Verteilung vorhanden und trägt dazu bei, die Nutzung von Strom sicherer zu machen.

Seit ihrer Einführung haben sich RCDs technologisch weiterentwickelt. Welche Fortschritte wurden erzielt, und welche Auswirkungen haben diese Verbesserungen auf die Sicherheit und Effizienz elektrischer Anlagen?

Die ersten RCDs wurden für Verbraucher entwickelt, die im Fehlerfall nur einen sinusförmigen Fehlerstrom aufweisen durften (Typ AC).

Durch die technische Weiterentwicklung der Verbraucher stiegen auch die Anforderungen an das Auslöseverhalten von RCDs. Deshalb gibt es heute verschiedene Typen von RCDs, die auf unterschiedliche Fehlerströme ansprechen. Diese Vielfalt erhöht die Sicherheit und Effizienz elektrischer Anlagen.

In komplexen elektrischen Anlagen ist die korrekte Integration von RCDs oft eine Herausforderung. Welche Faktoren müssen bei der Auswahl und Platzierung von RCDs berücksichtigt werden, um optimale Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig den normalen Betrieb nicht zu stören?

Neben dem Nennstrom und dem Bemessungsdifferenzstrom spielt bei der Auswahl der passenden RCD der Fehlerstromverlauf eines Betriebsmittels eine wichtige Rolle. Können z.B. glatte Gleichfehlerströme auftreten, muss eine RCD des Typs B (allstromsensitiv) vorgeschaltet werden. Sind glatte Gleichfehlerströme ausgeschlossen, jedoch Mischfrequenzen möglich, dann kann z.B. eine RCD des Typs F ausreichend sein. Die Norm DIN-VDE 0100-530 beschreibt dies sehr übersichtlich in Tabellenform. Bei einzelnen Herstellern gibt es zusätzlich eine Auswahlhilfe z.B. in Form einer App.

In Bezug auf die Empfindlichkeit und Auslöseschwellen der RCDs - wie können diese präzise eingestellt werden, um eine rechtzeitige Fehlererkennung zu gewährleisten und gleichzeitig Fehlauslösungen zu minimieren?

Eine RCD sollte immer entsprechend des Schutzziels ausgewählt werden. Sollen z.B. laienbedienbare Steckdosen geschützt werden, dann muss eine RCD mit einem Bemessungsdifferenzstrom von maximal 30 mA vorgeschaltet werden (zusätzlicher Schutz – Personenschutz). Soll lediglich der Brandschutz bei einer fest angeschlossenen Maschine erreicht werden, so kann eine RCD mit einem Bemessungsdifferenzstrom vom 300 mA (Brandschutz) ausreichend sein. Die Auswahl der entsprechenden Auslösecharakteristik muss dann anhand der angeschlossenen Betriebsmittel erfolgen. Um Fehlauslösungen zu minimieren, sollte der betriebsbedingte Ableitstrom der angeschlossenen Betriebsmittel maximal dem 0,3-fachem des Bemessungsdifferenzstromes entsprechen. Bei einer RCD mit 30 mA sind das also maximal 9 mA. Auch zusätzliche Funktionen wie Kurzzeitverzögerung, Heavy Duty Ausführungen (HD) oder Selektivität können die Anlagenverfügbarkeit ebenfalls deutlich erhöhen.

Wie wirken sich Umgebungsfaktoren wie Feuchtigkeit, aggressive Chemikalien und elektromagnetische Interferenzen auf die Leistung und Langlebigkeit von RCDs aus? Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um diese Herausforderungen zu bewältigen?

In ihrer ursprünglichen Form besteht eine RCD aus einem Summenstromwandler, einem elektromagnetischen Auslöser und einem Schaltschloss mit Schaltkontakten. Herzstück der RCD ist der Auslöser, welcher sich aus einer Kupferspule und einem Anker zusammensetzt. Feuchtigkeit und Chemikalien können z.B. Patina am Auslöser verursachen und dadurch dessen Funktionsfähigkeit stark beeinträchtigen. Technische Lösungen können dies verhindern: RCDs in „Heavy-Duty (HD)“-Variante sind für raue Umgebungsbedingungen ausgelegt und somit bei Feuchtigkeit, Schadgasen, Staub und Temperaturschwankungen deutlich widerstandsfähiger.

In Bezug auf den internationalen Markt - gibt es Unterschiede in den Normen und Vorschriften für Fehlerstromschutzeinrichtungen? Wie kann eine einheitliche internationale Normierung erreicht werden, um die Sicherheit weltweit zu verbessern?

In internationalen Normungsgremien (IEC) aber auch auf Europäischer Ebene (CENELEC) wird angestrebt, dass sowohl Produktnormen als auch Errichtungsbestimmungen für alle Mitgliedsstaaten einheitlich verfasst werden. Dabei lässt es sich nicht immer vermeiden, dass länderspezifische Abweichungen berücksichtigt werden müssen. Das kann historisch bedingt sein oder an natürlichen Gegebenheiten liegen, wie z.B. geologische Besonderheiten, welche die Erdungsverhältnisse wesentlich bestimmen. In den meisten Mitgliedsstaaten sind heutzutage mindestens RCDs des Typs A vorzusehen. In einigen europäischen Nachbarländern ist die Verwendung von RCDs des Typs AC noch zulässig. Das wird sich zukünftig sicherlich ändern, um in allen Ländern gleiche Bedingungen und damit eine vergleichbare Sicherheit zu schaffen.

Welche Rolle spielen Schulungen und Weiterbildungen für Elektroinstallateure, um das Verständnis für RCDs und ihre korrekte Anwendung zu fördern? Welche Initiativen sind erforderlich, um das Bewusstsein für die Bedeutung von RCDs zu stärken?

Die Bandbreite der Elektrotechnik hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Früher ging es hauptsächlich im Bereich der Handwerksinstallation um die Energieversorgung von Haushalten und deren Verbrauchern. Heute ist das immer noch eine Kernkompetenz, jedoch erweitert um deutlich mehr Kommunikations-, Sicherheits- und SmartHome-Technik. Um all diesen vielfältigen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, sind kontinuierliche Schulungen für Elektrofachkräfte und Unternehmen nicht mehr weg zu denken. Gerade im Bereich der RCDs hat sich in den letzten Jahren einiges getan, so dass hier das Bewusstsein weiter gestärkt werden muss. Dazu bieten unterschiedliche Intuitionen und auch Hersteller Schulungsprogramme an. Zusätzlich dazu kann aber auch ein Unternehmen z.B. durch eine kurze Sicherheitsunterweisung der Monteure sehr positive Effekte erzielen.

Nützliche Links zu "Fehlerstromschutzeinrichtungen (RCD) & Differenzstromüberwachung (RCM)"

Referenten

Mario Sembritzki

Mario Sembritzki arbeitet seit 2018 in der Verkaufsförderung bei der Doepke Schaltgeräte GmbH.
Seit 2020 leitet er den technischen Vertrieb Industrie und ist damit erster Ansprechpartner für Industriekunden. Er gibt Schulungen, Fachvorträge und Beratungen auf Messen und Veranstaltungen oder direkt beim Kunden. Sein Themenschwerpunkt ist dabei der Bereich Differenzstrommonitoring.

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Fachliche Fragen:
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+49 201 1803-249

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