Dr.-Ing. Thomas Kalmbach
MAHLE International GmbH, Corporate Advanced Engineering Thermal Management
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Das Thermomanagement ist für das Leistungs- und Alterungsverhalten von Lithium-Ionen Batterien entscheidend. Etablierte Systemlösungen und innovative Verfahren werden vorgestellt. Ein gutes Thermomanagement erhöht die Reichweite des E-Fahrzeugs und verlängert die Lebensdauer der Batterie.
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Zum Thema
Für die Reichweite, Ladezeit sowie Lebensdauer von Elektrofahrzeugen ist das Leistungs- und Alterungsverhalten der Batteriesysteme (Batteriezellen) von zentraler Bedeutung. Lithium-Ionen-Batterien (LIB) haben sich aufgrund zahlreicher Vorteile als Speichertechnologie für die E-Mobilität etabliert. Die Performance dieser Batteriesysteme wird signifikant durch die Temperatur beeinflusst. Niedrige Temperaturen führen zu einem Leistungsverlust und können Degradationsprozesse (Alterung) auslösen, welche die Lebensdauer reduzieren. Auch erhöhte Temperaturen rufen verschiedene Nebenreaktion und Degradationsprozesse hervor.
Für einen optimalen Betrieb im Fahrzeug kommen daher Thermomanagementsysteme zur Temperierung der Batterie zum Einsatz. Effiziente Kühlkonzepte sind gefragt. Insbesondere für kritische Betriebsszenarien wie die Schnellladung ist zur Kompensation der Wärmefreisetzung ein leistungsstarkes System notwendig. Diese Temperierung der Batterie induziert Gradienten und inhomogene Temperaturverteilungen innerhalb der Zellen respektive im Batteriepack. Die Temperaturverteilungen beeinflussen wiederum das lokale elektrische Zellverhalten und können sich dadurch auch potentiell negativ auf die Performance und Alterung von Batteriesystemen auswirken. Dadurch entsteht ein komplexes Wechselspiel zwischen elektrisch-thermischem Verhalten der Batteriezellen und der äußeren Temperierapplikation im Fahrzeug.
Für die Auslegung effizienter Thermomanagementsysteme ist daher nicht nur ein fundiertes Verständnis des Batterieverhaltens, sondern auch der Auswirkung unterschiedlicher Temperierungsmöglichkeiten auf die Temperaturverteilung im Batteriesystem entscheidend. Mit Hilfe dieses Verständnisses können ergänzend Optimierungen des thermischen Zell- bzw. Packdesigns vorgenommen und eine Verbesserung der Performance und Lebensdauer des Batteriesystems erreicht werden. Die ganzheitliche Betrachtung des thermischen Verhaltens des Batteriesystems im Fahrzeug bietet die Möglichkeit, bisher ungenutzte Kostensenkungs- und Leistungssteigerungspotentiale freizusetzen.
Zielsetzung
Im Seminar lernen die Teilnehmer die Bedeutung der Temperatur für das Leistungs- und Alterungsverhalten von Lithium-Ionen-Batterien. Dabei wird aufbauend auf den thermischen Grundlagen die Applikation des Thermomanagements vorgestellt. Durch den Vergleich etablierter Systemlösungen und innovativer Verfahren wird eine Orientierung sowie Bewertungsbasis für unterschiedliche Anforderungen ermöglicht. Vervollständigt wird das Seminar durch die Vorstellung grundlegender Werkzeuge zur Auslegung und Optimierung von Thermomanagementsystemen sowie des thermischen Zelldesigns.
Teilnehmerkreis
Das Seminar richtet sich im Besonderen an Entwickler und Führungskräfte aus den Bereichen Thermomanagementsysteme, Zell- und Packdesign, Batteriesysteme sowie Batteriealterung. Der Fokus liegt auf der automobilen Anwendung von Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher in Elektrofahrzeugen.
Die vermittelten grundlegenden Kenntnisse sind jedoch auch auf die Bereiche der stationären Anwendung sowie beim Einsatz in Powertools übertragbar. Zielgruppe sind Unternehmen der Automobilindustrie, sowohl OEM als auch Zulieferer, sowie des Powertool-Marktes.
Insbesondere auch KMUs als Zulieferer der Automobilindustrie können durch die vermittelten Inhalte einen Einstieg in die Thermomanagement-Auslegung von Lithium-Ionen Batteriesystemen erhalten.
Programm
Online-Seminar, 09:00 bis 16:30 Uhr
Weitere Informationen entnehmen Sie dem Flyer-Download oder besuchen Sie uns im Digitalen Campus
Die Temperatur ist in mehrfacher Hinsicht ein essenzieller Faktor. Das gilt zum einen für die Leistung und Effizienz der Batterien im Betrieb. Ebenso wichtig ist sie aber auch für eine lange Lebensdauer. Hier spielt die Temperatur sowohl im Betrieb wie auch während Ruhephasen eine entscheidende Rolle.
Niedrige Temperaturen führen zu einem Leistungsverlust und können zudem Degradationsprozesse begünstigen, welche die Lebensdauer reduzieren. Auch erhöhte Temperaturen rufen verschiedene parasitäre Nebenreaktion und damit Degradationsprozesse in den Batteriezellen hervor.
Lithium-Ionen-Batterien (LIB) sollen nach den Herstellerangaben zumeist in einem Temperaturbereich von ca. -20 °C bis 60 °C betrieben werden. Hierbei können die Grenzbereiche aber bereits mit Leistungseinbußen oder Zellalterung verbunden sein. Ein optimales Betriebsfenster für LIB im Fahrzeugeinsatz liegt für die meisten aktuellen Systeme oft in einem deutlich engeren Temperaturfenster von ca. 20 °C bis 40 °C, welches durch ein Thermomanagementsystem gewährleistet werden kann.
In aktuellen Elektrofahrzeugen kommt ein großes Spektrum verschiedener Temperierungskonzepte zum Einsatz. Das Design hängt dabei stark von der verwendeten Zellgeometrie (Rundzellen, Pouchzellen oder prismatische Zellen) und deren innerem Aufbau ab und wird auf den jeweiligen Fahrzeugtyp und dessen Anforderungen abgestimmt. Ein fundiertes Verständnis des Wechselspiels von äußerer Temperieranbindung und innerem thermischen Verhalten der Batteriezellen ist daher von zentraler Bedeutung für die Auslegung von effizienten Thermomanagementsystemen.
Mobile Geräte müssen typischerweise ohne ein aktives Thermomanagementsystem auskommen. Ein gutes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Temperatur, Betriebsverhalten und Lebensdauer ist daher für das Design, wie auch den Einsatz mobiler Geräte mindestens so wichtig wie für Elektrofahrzeuge.
Extreme Kälte oder Hitze verschärfen die ohnehin mit niedrigen oder hohen Temperaturen verbundenen negativen Wirkungen. Ein gut ausgelegtes aktives Thermomanagement ist hier die beste Antwort. Es erlaubt die Aufheizung wie auch Kühlung der Batterie, je nach individueller Situation, um die negativen Auswirkungen zu kompensieren und optimale Betriebsbedingungen bereitzustellen. In Einsatzfällen ohne Thermomanagement sind zumindest klare und durch Tests fundierte Nutzungshinweise notwendig.
Bei der Schnellladung kommt es aufgrund der hohen elektrischen Ströme zu einer hohen Wärmefreisetzung innerhalb der Batterie in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum. Hier ist ein effizientes und leistungsstarkes Thermomanagement, das den mit der Wärmefreisetzung einhergehenden Temperaturanstieg begrenzen muss, von besonderer Bedeutung.
Ein fundiert ausgelegtes Thermomanagement ist Teil der zentralen Sicherheitsstruktur von Batteriesystemen in Elektrofahrzeugen. Neben der Einstellung des optimalen Temperaturbereichs und damit der Vermeidung schädigender Betriebsbedingungen kommt dem Thermomanagement auch eine wichtige Bedeutung bei der Vermeidung und Eindämmung des sog. „Thermal Runaway“ bzw. der sog. „Thermal Propagation“ zu. Hierunter wird das Durchgehen einzelner Zellen beim Überschreiten kritischer Temperaturen und die Ausbreitung dieses Durchgehens auf weitere Zellen im Modul bzw. Batteriepack verstanden. Ein gut ausgelegtes Thermomanagement hilft, diese Zustände zu vermeiden bzw. zu verzögern und damit das Schadenspotential herabzusetzen.
Bei den innovativen Entwicklungen im Bereich des Thermomanagements von Elektrofahrzeugen ist z. B. die Immersionskühlung zu nennen. Bei dieser Technologie werden die Batteriezellen direkt durch ein Fluid umströmt und temperiert. Dadurch können deutlich höhere Wärmeabfuhren sowie eine homogenere Temperatur innerhalb des Batteriepacks aber auch innerhalb der Zellen erzielt werden. Dies ist insbesondere für thermisch kritische Betriebsfälle wie der Schnellladung von Bedeutung.
MAHLE International GmbH, Corporate Advanced Engineering Thermal Management
Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Systemtechnik elektrischer Energiespeicher (SysEE), Bayerisches Zentrum für Batterietechnik (BayBatt)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Thermische Verfahrenstechnik (TVT)
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Thermische Verfahrenstechnik (TVT)
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