Bauen mit Beton: Stahlbeton im Neubau und Bestand - Grundlagen Regelwerke, aktuelle Entwicklung
Zielsichere Anwendung von Beton mit besonderen Eigenschaften, wie WU-Beton, Sichtbeton, Beton mit erhöhter Dauerhaftigkeit und Recyclingbeton

Information
Bauen mit Beton: Stahlbeton im Neubau und Bestand - Grundlagen Regelwerke, aktuelle Entwicklung
Die Bauweise mit Stahlbeton ist seit Jahrzehnten eine bewährte, sichere, dauerhafte und kostenoptimierte Bauweise. Architektonisch wechselte der Stahlbeton in den letzten 100 Jahren von einer reinen statischen Funktion, deren Konstruktion unansehnlich noch mit Naturstein verkleidet wurde (z.B. Berliner Olympiastadion) über die schnelle Bauweise der Aufbaujahre mit verputzten Betonflächen hin zum Sichtbeton ab den 1960er Jahren. Die beginnende massige, sichtbare Bauweise der Verwaltungsbauten und Universitäten (Brutalismus) entwickelte sich in den Jahrzehnten über filigrane Schalentragwerke zum heutigen modernen Sichtbeton.
Neben der statischen Funktion übernimmt der Stahlbeton die schützende Funktion aus Brandschutz, Feuchteschutz, Schallschutz und Dauerhaftigkeit. Stahlbeton wirkt als Verbundwerkstoff und der Korrosionsschutz der Bewehrung wird durch die Alkalität des Betons (hier: Zementklinker) sichergestellt, so dass eine natürliche Grenze zur Optimierung der Nachhaltigkeit besteht. CO2-Minimierung und Dauerhaftigkeit stehen somit konträr gegenüber.
Stahlbeton stellt heute mit über 70% weiterhin den meist angewendeten statisch tragenden Baustoff dar. Im Neubau ergeben sich Anwendungsgebiete wie WU-Beton, Sichtbeton und Beton mit besonderen Eigenschaften, deren Besonderheiten eine betontechnologische Erfahrung voraussetzt. Ebenso wurde der Gebäudebestand zu über 60% in der Bauzeit von 1900 bis 1990 in Stahlbeton errichtet, wobei insbesondere nach dem 2. Weltkrieg verstärkt auf Stahlbeton als Baustoff gesetzt wurde. Es besteht seit Jahrzehnten schon ein Instandsetzungsstau, sowohl im Hochbau, Verkehrsbau und Ingenieurbau.
Mit dem neuen Regelwerk TR Instandhaltung werden hinsichtlich der Instandsetzung höhere Anforderungen an die Planung, Ausführung und Bauprodukte gestellt und die intensive Diskussion zum CO2- bzw. THG-Fußabdruck führt mehr dazu zu hinterfragen, ob ein Erhalt oder Neubau sinnvoll ist.
Zum Thema
Die Betonbauweise ist immer noch die meist gewählte Baukonstruktion. Aufgrund der CO2-Problematik im Betonbau stellt sich die Frage, ob ein Erhalt oder Neubau sinnvoll ist. Diese Diskussion darf nicht zu Einschränkungen der Funktionalität und Dauerhaftigkeit des Betons führen. Die Grundlagen des Betonbaus mit wesentlichen Anwendungen zur WU-Bauweise, Sichtbeton und Betone mit besonderen Eigenschaften werden erläutert und die Besonderheiten der Stahlbetoninstandhaltung werden vermittelt. Hinweise zur Vermeidung von Mängeln bei der Planung und Ausführung werden gegeben und Hilfestellungen bei einer Kosten-Nutzen-Analyse dargestellt.
Zielsetzung
Ziel der Veranstaltung ist ein grundlegendes Verständnis für die Bauweise mit Stahlbeton und die Erhaltung von Stahlbetonbauwerken. Die Kenntnisse zu aktuellen Regelwerken sollen der Vermeidung von Mängeln bei der Planung und Ausführung von Betonneubauten und Betoninstandsetzungen helfen. Die Diskussion der CO2-Bilanz aus Sicht der Nachhaltigkeit wird in diesem Kontext mit betrachtet.
Teilnehmerkreis
Zielgruppe der Veranstaltung sind Bauingenieur/-innen, Architekt/-innen und technisch interessierte Bauleute und sonstige Baubeteiligte, die für die Planung, Ausschreibung und Ausführung von Stahlbetonbauwerken mitverantwortlich sind und für sich durch ein vertiefendes Grundlagenwissen und fundiertes Anwenden der Regelwerke eine höhere Qualität und Sicherheit für ein mangelfreies Bauwerk sicherstellen möchten.
Sachverständige, Gutachtende und Prüfingenieur/-innen in der Bautechnik, Neueinsteigende in die Betontechnologie, Projektleitende in Bauunternehmen.
Programm
Hybrid-Seminar Tag 1, 09:00 bis 16:15 Uhr
- Begrüßung und Einleitung
- Grundlagen des Betons
- Ausgangsstoffe, Zusammensetzung
- Frisch- und Festbeton
- Erhärtung und Kenngrößenentwicklung
- Wirkungsweise Zusatzmittel und -stoffe
- Prüfgrundsätze Eigen- und Fremdüberwachung
- Schadensmechanismen und Umwelteinflüsse
- Wasser, CO2 und Salze
- Temperatur und Frost
- Korrosion Beton und Stahl
- Wasserundurchlässige Bauweise mit Stahlbeton
- Grundlagen und Zusammenhänge
- Was muss beachtet werden
- Zielvorgaben und Erstellen eines WU-Konzeptes
- Qualitätssicherung
- Sichtbeton
- Grundlagen und Zusammenhänge
- Was muss beachtet werden?
- Zielvorgaben und Erstellen eines Sichtbeton-Konzeptes
- Qualitätssicherung
- Beton im Wandel
- Minimierung CO2-Fußabdruck
- Recyclingbeton und Anwendung
- Nicht rostende Bewehrung - Textilbewehrung
- Nutzungsdauer und Nachhaltigkeit
Hybrid-Seminar Tag 2, 09:00 bis 16:15 Uhr
- Schädigungsmechanismen und Schadensbilder in Betonbauten
- Einfluss von Temperaturschwankungen
- Einfluss von Feuchtigkeit
- Bewehrungskorrosion von Stahlbetonbauten
- Arten der Betonkorrosion
- Belastungsschäden
- Rissbildungen im (Stahl)beton
- Materialprüfung und Schadensanalyse
- Zerstörende und Zerstörungsfreie Methoden der Schadensanalyse
- Prüfung der Druckfestigkeit am Bauwerk
- Ermüdungsnachweise
- Belastungsversuche in situ
- Instandsetzung im Bestand (Hochbau, Ingenieurbau, Verkehrswegebau)
- Regelwerke und Instandsetzungsprinzipien
- Materialauswahl
- Ertüchtigung mit Spritzbeton
- Nachträgliche Ergänzungen im Bestand
- Oberflächenbehandlungen und Oberflächenschutz
- Bewehrungen, Verstärkungen (CFK-Lamellen)
- Erhalt oder Rückbau
- Bilanzierung und CO2-Fußabdruck
- Machbarkeitsstudie und Kostenanalyse
- Teilrückbau und Modernisierung
- Nutzungsdauer und Nachhaltigkeit
Weitere Informationen entnehmen Sie dem Flyer-Download oder besuchen Sie uns im Digitalen Campus
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Informationen
Veranstaltungsorte:
Hinweise
Das Seminar ist anerkannt bei der Ingenieurkammer-Bau NRW und Sie erhalten 16 Fortbildungspunkte.
Ab dem 22.08.2022 entfällt bis auf Weiteres die 3G-Regel mit Nachweispflicht. Das durchgängige Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutz in allen öffentlichen Bereichen wird empfohlen
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