Fahrzeugklimatisierung und Thermomanagement für Elektrofahrzeuge
Grundlagen Klimatisierung und Heizen, Temperierung der Batterie, Reichweitenverlängerung
Information
Fahrzeugklimatisierung und Thermomanagement für Elektrofahrzeuge
Im Einführungsteil der Veranstaltung werden die wichtigsten Grundlagen der Fahrzeugklimatisierung erläutert (u. a. Kreisprozess, Arbeitsweisen einer Klimaanlage, eingesetzte Komponenten, Wärmepumpe, Kältemittel, Öl, p-h-Diagramm, Feuchte Luft/hx-Diagramm, Klima und Klimaphysiologie, Luftstrom im Fahrgastraum). Darauf aufbauend werden alternative Klimatisierungs- und Kühlungsverfahren diskutiert. Im weiteren setzen elektrifizierte Fahrzeuge einen besonderen Schwerpunkt (Batterie und Brennstoffzelle). Klimatische Randbedingungen, der Einsatz von Wärmepumpen zur Reichweitensteigerung und die Notwendigkeit und Möglichkeiten der Batteriekonditionierung werden vorgestellt. Der mögliche Einsatz von thermischen Speichern wird diskutiert. Begleitet werden die einzelnen Kapitel jeweils mit detaillierten Beispielen aus der Praxis.
Zum Thema
In der Automobilindustrie geht alles in Richtung Elektromobilität und Elektrofahrzeug. Shared Mobility und autonomes Fahren stellen weitere Herausforderungen dar. Durch die geringere mitgeführte Energiemenge im Elektrofahrzeug rückt der Energieverbrauch für die Klimatisierung und Komponentenkühlung und damit das Thermomanagement immer weiter in den Fokus. Dies führt neben einer verstärkten Betrachtung neuartiger Wärmepumpenkonzepte auch zur Untersuchung alternativer, dezentraler Klimatisierungsverfahren sowie zur energetischen Optimierung konventioneller Klimaanlagen. Thermomanagement, insbesondere das der Batterie, lautet das Stichwort der Stunde. Die Batterie ist das teuerste Element eines Elektrofahrzeugs und muss somit durch Temperierung pfleglich behandelt werden. Der Umgang mit der Batterie hat direkte Auswirkungen auf die Reichweite eines Elektroautos.
Zielsetzung
Elektrifizierte Fahrzeuge stellen komplett neue Anforderungen an das Thermomanagement von Fahrzeugen. Dies betrifft sowohl die Klimatisierung im eigentlichen Sinne als auch die Beheizung des Innenraums. Dazu kommen Anforderungen an die Temperierung der Batterie im Betrieb, vor der Fahrt und insbesondere während des Schnelladens. Im Laufe des Seminars werden die notwendigen Grundlagen gelegt und anhand vielfältiger Beispiele vertieft.
Teilnehmerkreis
Die Veranstaltung richtet sich an Personen mit wissenschaftlich/technischem Hintergrund wie: Ingenierinnen/Ingenieure, Physikerinnen/Physiker o. ä.
Programm
Online-Seminar Tag 1, 10:00 bis 17:00 Uhr
- Grundlagen
- Grundlagen (Kreisprozess, Arbeitsweisen einer Klimaanlage, Komponenten, Wärmepumpe, Kältemittel, Öl, p-h-Diagramm, hx-Diagramm)
- Klima und Klimaphysiologie
- Luftstrom durch den Fahrgastraum
- Alternative Klimatisierungsverfahren
- Ausblick auf Tag 2: Elektrifizierte Fahrzeuge
Online-Seminar Tag 2, 09:00 bis 17:00 Uhr
- Elektrifizierte Fahrzeuge
- Kurze Wiederholung Grundlagen
- Funktionsweise und Anforderungen elektrifizierter Fahrzeuge
- Klimatische Randbedingungen
- Beispiel: Wärmepumpe mit variablen Schaltmöglichkeiten
- Komponentenheizung und -kühlung; Thermische Speicher
- Thermische Anbindung der Batterie/Brennstoffzelle
- Weitere Schaltungen: Kombinationsbetrieb Innenraum-Batterie/Brennstoffzelle
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Häufig von Teilnehmenden gestellte Fragen
Welche Rolle spielt das Thermomanagement bei Elektrofahrzeugen und warum ist es besonders wichtig für die Batterieleistung und -Lebensdauer?
In Elektrofahrzeugen ist ein kluges Thermomanagement nicht nur aufgrund der Reichweitenrelevanz zwingend erforderlich, es dient auch dem Schutz der Batterie durch das Unterbinden von Lade- und Entladevorgängen unter ungünstigen Temperaturbedingungen.
Welche Herausforderungen ergeben sich speziell beim Thermomanagement von Batterien in Elektrofahrzeugen im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren?
In konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist das Thermomanagementsystem meist wenig komplex. Eine Kopplung zwischen den verschiedenen Quellen und Senken findet oft nicht statt. Im E-Fahrzeug müssen verschiedene Komponenten unabhängig voneinander zeitweise gekühlt oder auch geheizt werden. Dies muss durch ein optimiertes Thermomanagementsystem idealerweise energetisch optimiert erfolgen.
Wie werden verschiedene Komponenten eines Elektrofahrzeugs, wie Batterie, Motor und Elektronik, in das Thermomanagement integriert, um eine effiziente und zuverlässige Leistung zu gewährleisten?
Teilweise werden Komponenten nur gekühlt oder es ist zusätzlich auch eine Beheizung erforderlich. Im Innenraum geschieht dies in manchen Betriebszuständen auch gleichzeitig, um die zugeführte Luft zu trockenen (Reheat). Die Komponenten können dabei direkt durch das Kältemittel oder auch über Sekundärkreisläufe an das Thermomanagementsystem angekoppelt werden.
Wie wirkt sich die Umgebungstemperatur auf die Leistung und Reichweite von Elektrofahrzeugen aus, und wie kann das Thermomanagement diese Effekte minimieren?
Einfache Heiz- und Kühlsysteme können in Elektrofahrzeugen die Reichweite im Extremfall um bis zu 50% reduzieren. Moderne Fahrzeugkonzepte setzen dagegen beispielsweise auf Wärmepumpen, oft auch mit natürlichen Kältemitteln wie R744, um dem entgegenzuwirken.
Welche Auswirkungen hat ein effektives Thermomanagement auf die Ladezeit und die Lebensdauer der Batterie?
Ein effektives Thermomanagement ist Grundvoraussetzung, um ein Schnelladen der Batterie zu ermöglichen und gleichzeitig Ladeleistung und Lebensdauer zu optimieren.
Wie kann das Thermomanagement dazu beitragen, die Sicherheit von Elektrofahrzeugen zu verbessern und potenzielle Risiken wie Brände oder Ausfälle zu minimieren?
Ein Überhitzen der Batterie und anderer Komponenten kann zu einer dauerhaften Schädigung führen. Auf lange Sicht begünstigt dies auch kritische Ausfälle. Durch ein geeignetes Thermomanagement kann man dem effektiv entgegenwirken.
Welche Fortschritte gibt es bei der Entwicklung von Thermomanagement-Systemen für Elektrofahrzeuge, und welche zukünftigen Trends zeichnen sich in diesem Bereich ab?
Die aktuellen Systeme zum Thermomanagement zeichnen sich oft durch eine zunehmende Integration verschiedener Funktionen in einzelnen Komponenten und einer weiteren Effizienzsteigerung aus. Gleichzeitig steigt mit zunehmender Ladeleistung auch die Leistungsanforderungen an die Kühlsysteme.
Inwieweit spielt das Thema Thermomanagement bei der Entwicklung und Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge eine Rolle?
Durch die Weiterentwicklung der Antriebsbatterien ändert sich auch das Temperaturfenster, in dem diese Energiespeicher betrieben und geladen werden können. Zukünftige Entwicklungen stellen hier möglicherweise deutlich andere Anforderungen an das Thermomanagementsystem.
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