Schutzkonzepte und Schutzprüfungen für regenerative Erzeugungsanlagen
Einordnung in den Inbetriebnahmeprozess und die gesamte Betriebsdauer von dezentralen Erzeugungsanlagen

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Schutzkonzepte und Schutzprüfungen für regenerative Erzeugungsanlagen
Der immer weiter schreitende Ausbau der regenerativen Erzeugungsanlagen macht die Weiterentwicklung von Schutzkonzepten und deren Überprüfung immer notwendiger. Ein stabiles, sicheres Netz ist die Grundlage für die Umsetzung der Energiewende zu erneuerbaren Energien. Durch die stark ansteigende Anzahl an dezentralen Erzeugungsanlagen (EZA) muss durch eine Überprüfung relevanter Punkte im Rahmen der Anlagenzertifizierung der Inbetriebnahmeprozess jeder Anlage begleitet werden. Als ein – wenn nicht sogar der wichtigste – Punkt sticht hierbei die Thematik des Netz- und Anlagenschutzes heraus.
In diesem Seminar werden Schutzkonzepte und -Prüfungen in den Inbetriebnahmeprozess eingeordnet sowie die Grundlagen und Voraussetzungen für sicher funktionierende Schutzkonzepte erläutert. Weiter werden die rechtlichen Grundlagen und relevanten Regulatorien dargelegt und die Notwendigkeit der Überprüfung über die gesamte Betriebsdauer beschrieben.
Abschließend werden anhand von realen Beispielen Schutzprüfungen im Detail und die notwendige Ausrüstung und Voraussetzungen eines Prüfingenieurs dargestellt. Anhand eines in der Praxis häufig verwendeten Schutzgeräts wird beim Seminar eine reale Schutzprüfung durchgeführt, um den Teilnehmenden eine praxisnahe Erfahrung mitzugeben.
Zum Thema
Die neuen Herausforderungen bei der Beschleunigung der Energiewende und dem damit einhergehenden massiven Ausbau der erneuerbaren Energie machen es nötig, dass die neu hinzukommenden dezentralen Erzeugungsanlagen in einer netzdienlichen Art und Weise angeschlossen werden, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Netz- und Anlagenschutz als einer der wichtigsten Punkte soll in diesem Seminar von Grund auf beschrieben werden. Hierbei kommt es auf die Einordnung in den Prozess der Inbetriebnahme sowie über die gesamte Lebensdauer in einer rechtlichen und technischen Art und Weise an, sodass alle Herausforderungen erfüllt werden. Schutzkonzepte und Schutzprüfungen sind die Realisierung von Netzsicherheit und damit letztendlich Stabilität für die Verbraucher.
Zielsetzung
- Rechtliche Grundlagen zur Inbetriebnahme von dezentralen Erzeugungsanlagen
- Korrekte Einsetzbarkeit passender Schutzkonzepte für verschiedene Anlagen
- Kenntnisse über Schutzprüfungen und deren praktische Durchführung
Teilnehmerkreis
Das Seminar richtet sich an alle beteiligten Personen, die mit Schutzkonzepten- und Prüfungen in Berührung sind oder kommen. Darunter sind z. B.:
- Netztechnisches Personal von Netzbetreibern
- Inbetriebnehmer von Anlagenbetreibern oder -Herstellern
- Projektierer
- Prüfingenieure und - Techniker
- Zertifizierer
- Auslegungsplaner
- Betriebsführer
Programm
Seminar Tag 1, 08:45 bis 17:00 Uhr
- Meet & Greet
- Grundlagen
- wichtige Kenndaten Spannung Strom, Frequenz und Leistung
- Anforderung an elektrische Netze
- Aufbau von dezentralen Erzeugungsanlagen
- Anlagenzertifizierung
- Sinn und Herkunft der Anlagenzertifizierung
- Einordnung Schutzprüfung in den Zertifizierungsprozess
- Compliance Monitoring
- Schutzeinrichtungen
- Schutzaufbau
- Schutzfunktionen
- Netzschutz, Eigenschutz, Typprüfung
- Grundlagen Schutzprüfung
- Aufbau & Verdrahtung
- Durchführung
- Wiederkehrende Schutzprüfung
Seminar Tag 2, 09:00 bis 17:00 Uhr
- Prüfequipment und Voraussetzung
- Hardware
- Software
- Skills und Ausrüstung
- Omicron Test Universe
- Generelle Funktionsweise
- Auswahl geeigneter Prüfmodule
- Aufbau und Inbetriebnahme Schutzgerät
- Durchführung Schutzprüfung
Weitere Informationen entnehmen Sie dem Flyer-Download oder besuchen Sie uns im Digitalen Campus
Zentrale Diskussionspunkte im Zusammenhang mit Schutzkonzeptne und Schutzprüfungen für regenerative Erzeugungsanlagen
Gesetzliche Vorgaben und Zertifizierungsanforderungen
- Seit dem 1. Februar 2025 ist das Zentrale Register für Einheiten- und Komponentenzertifikate (ZEREZ) gesetzlich verpflichtend. Anlagen dürfen ohne gültiges Zertifikat nicht ans Netz angeschlossen werden
- Die Rolle der VDE-Arbeitsregeln VDE‐AR‐N 4105 (Niederspannung) und VDE‐AR‐N 4110 (Mittelspannung) ist weiter stark im Fokus, denn diese Normen definieren Schutzfunktionen, Prüfpflichten, sowie Wiederholungszyklen alle vier Jahre
Netz- und Anlagenschutz (NA‐Schutz bzw. Entkopplungsschutz)
- Ab 30 kVA Leistung ist ein externer Netz- und Anlagenschutz (NA‐Schutz) Pflicht.
- Mit VDE‐AR‐N 4110 wurde der Begriff „NA‐Schutz“ durch übergeordneten Entkopplungsschutz ersetzt – typischerweise betrieben am Netzverknüpfungspunkt (NAP) oder als zwischengelagerter Schutz
Q‐U‐Schutz (Blindleistungs‐Unterspannungs-Schutz)
- Dieser Schutz trägt zur Netzstabilisierung bei Spannungseinbrüchen bei und verhindert Spannungskollaps in Folge von Netzstörungen.
- Untypisch auslegbare Prüfverfahren führen zu Unsicherheiten – eine verstärkte Diskussion um klare Prüfanleitungen ist vorhanden
Low‐Voltage Ride‐Through (FRT)
- Zentrale Herausforderung: dezentrale Anlagen müssen Spannungseinbrüche überdauern und nach Fehlern Blindleistung einbringen.
- Diese Funktion (FRT) ist gesetzlich verankert, um zu verhindern, dass viele Erzeuger zeitgleich vom Netz gehen
Wiederkehrende Schutzprüfungen & Inbetriebnahmeprozess
- Schutzprüfungen sind integraler Bestandteil der Inbetriebnahmeprotokolle – Zulassung durch Netzbetreiber setzt konsistente Prüfungen voraus.
- Wiederholungsfrist: alle 4 Jahre. Zudem: Synergien zwischen Anlagenzertifizierung und Schutzprüfung werden diskutiert
Systemweite Auswirkungen & Anforderungen im Netzbetrieb
- Das VDE‐FNN‐Expertennetzwerk untersucht, wie Erweiterung dezentraler Netzstrukturen die Schutzkonzepte beeinflusst: Überlast, Frequenz‐ und Spannungsmanagement, Lastenhefte und Netzzustände werden analysiert
Technische Prüfgeräte und Prüfmethodik
- Hersteller wie Omicron bieten Komplettlösungen für Schutzprüfungen (CMC-Geräte), da der Prüfbedarf mit steigender Anzahl regenerativer Anlagen wächst
- Praxisnahe Seminare zeigen reale Prüfabläufe sowie notwendige Ausrüstung für Prüfingenieure
Warum diese Themen aktuell relevant sind
- Der rasante Zubau dezentraler Anlagen erhöht die Komplexität in der Schutztechnik radikal – Schutzkonzepte müssen sich anpassen, Normen eingehalten und Funktionalität regelmäßig geprüft werden.
- Der Einsatz von Q‐U‐Schutz und FRT ist zentral für Netzstabilität – gerade bei hohen Einspeisermengen.
- Zertifizierungsregister wie ZEREZ schaffen zusätzliche regulatorische Anforderungen, die in Planungen und Betriebsabläufen integriert werden müssen.
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